Die Schwimmvogelzählung (Wasservogelzählung) im Kreis Olpe
In Deutschland werden seit den 1940er-Jahren Wasservögel gezählt. Zunächst haben dies Einzelne oder Gruppen von Ornithologen für sich getan. Systematisch zusammengeführt wurden die Zählungen im Winter 1966/67, so daß seitdem von einer „internationalen Wasservogelzählung“ in Westeuropa gesprochen werden kann.
Im Kreis Olpe beteiligt sich eine Gruppe von Ornithologen seit dem Winter 1987/88 an diesen Zählungen. Mitte der 90er-Jahre wurde zweimal nicht gezählt, aus allen anderen Jahren liegen jedoch Datenreihen vor, so daß wir inzwischen auf einen Zeitraum von 37 Jahren zurückschauen können.
Bei der Wasservogelzählung wird in jeder Wintersaison von September bis April jeweils einmal gezählt, und zwar in der Monatsmitte. An diesem Tag werden möglichst immer in derselben zeitlichen Reihenfolge die Gebiete angefahren und die Schwimmvögel gezählt. Im Laufe der Jahre ergeben sich Änderungen in der Gebietsstruktur, wenn beispielsweise neue Kläranlagen mit ihren Schönungsteichen hinzukommen oder wegfallen.
Der Klimawandel ist längst da. Die Folge sind einerseits mehr Regen im Winter und andererseits längere Hitzeperioden im Sommer, gefolgt von Starkregenereignissen, die an jedem Ort möglich sind. Extreme Wetterlagen belasten nicht nur die Natur, denn niedrige Wasserstände in Bächen, Flüssen und Seen beeinträchtigen die Wasserqualität und gefährden die Vielfalt, sowie die Grundwasserneubildung. Auch Menschen, vor allem in den Städten, sind von Hitze bedroht. Kinder, Schwangere, alte Menschen, sog. vulnerable Gruppen, brauchen besonderen Schutz, wenn sich die Straßen und Plätze an Sommertagen aufheizen und für tropische Nächte sorgen.
Die andere Seite sind Starkregen und Hochwasser. Wärmere Luft nimmt über den Ozeanen mehr Wasserdampf auf, der dann später über Land wieder abregnet – oft als Starkregen. Wenn große Mengen an Niederschlag in kurzer Zeit fallen, treten vor allem in Städten erhebliche Probleme beim Abfluss des Wassers auf. Schnell stehen ganze Straßenzüge unter Wasser. Es ist davon auszugehen, dass die Klimakrise solche Ereignisse zukünftig wahrscheinlicher macht. Prognostiziert werden für Nordrhein-Westfalen in ihrer Intensität und Häufigkeit zunehmende Starkniederschläge, die in jeder Kommune auftreten können.
Durch menschlichen Einfluss hat sich das Gesicht des weiten Tales im Norden von Hünsborn schon mehrmals verändert und wird das auch weiterhin tun.
Am Anfang stand ein Erlenbruchwald. Der wurde gerodet und es entwickelte sich ein Seggenried. Seggen sind kein gutes Viehfutter und deshalb wurden die Böden
aufgedüngt, so dass über Jahrhunderte Sumpfdotterblumenwiesen entstanden. Die tonigen, sauren Böden sind nicht ackerfähig, da das Grundwasser sehr hoch steht. Gley, Pseudogley
und Niedermoorböden konnten nur als Viehweide genutzt werden und wurden jährlich mit der Sense gemäht. Aufgrund der jahrhundertelangen gleichförmigen Nutzung etablierte sich eine
Lebensgemeinschaft, die auf nährstoffarme, offene Weiten eingestellt ist.
Heute werden die meisten Feuchtwiesen des Sauerlandes naturschutzfachlich bewirtschaftet. Für die konventionelle Landwirtschaft lohnt sich die Bewirtschaftung nicht mehr, das
Vieh steht heute im Stall und die modernen Viehrassen vertragen den feuchten Boden oder das schwer verdauliche Futter der Feuchtwiesen nicht mehr. Lohnend kann eine Feuchtwiesenbeweidung sein,
wenn dafür Vertragsnaturschutzgelder gezahlt werden und Robustrassen wie das Rote Höhenvieh (Abb. 3) zur Verfügung stehen. Leider sind jedoch in vielen Teilen des Kreises Olpe die
Feuchtwiesenbereiche in den letzten Jahrzehnten deutlich zurückgegangen. Das betrifft besonders kleine Bereiche, die häufig aus einer Bewirtschaftung ausgespart werden und in der Folge verbuschen
und zu Wald werden (Abb. 4).
Wälder auf diesen Standorten bieten den Arten der Feuchtwiesen keinen Lebensraum mehr, denn diese brauchen volle Sonne und profitieren von einer Beweidung. Heute sind daher die
Arten der Feuchtwiesen zu großen Teilen bedroht. Dabei handelt es sich um besonders artenreiche Lebensräume. Es sind die artenreichsten Flächen unserer Breiten (Abb. 5). In einer
Untersuchung der Feuchtwiesen des Sauerlandes ermittelte Wolbeck bis zu 57 Pflanzen- und Moosarten auf 16 m²-Untersuchungsflächen (Wolbeck & Bergmeier 2023).
Feuchtwiesen sind im Sauerland weit verbreitet aber kaum einer kennt ihre Bedeutung. Wir wollen das Thema einmal genauer beleuchten.
Die ersten Spuren landwirtschaftlicher Nutzung im Süderbergland sind aus dem Neolithikum und der Bronzezeit bekannt (Speier 1994, 1999, 2001). Unsere Täler im
Mittelgebirge sahen damals noch ganz anders aus als wir es uns heute vorstellen können. Durch lichte Auwälder mit manchem knorrigen Baum mäandrierten Bäche. Dort bauten Biber ihre Dämme. Zusammen
mit eiszeitlichen Sedimenten, schuf dies die Grundlage für die heutigen Wiesentäler, denn Bäche und Flüsse, die nicht zügig abfließen können, hinterlassen Schlamm. Dies formte die geraden
Talböden, etwa entlang von Lenne und Bigge. Diese Talböden waren und sind noch heute häufig nährstoffreich und die dort damals wachsenden Auwälder waren infolge der häufigen Überschwemmungen und
der breit durch die Täler mäandrierenden Bäche mutmaßlich lückig mit dichter Krautschicht bewachsen (Abb. 1).
Wenn Sie Ihre Topfpflanze nicht gießen, verdurstet sie. Wenn Sie zu viel gießen, verfaulen die Wurzeln. Wenn Sie einem Alpenveilchen genauso viel Wasser geben, wie dem Kaktus, wird einer von beiden nicht überleben. Das ist kein Geheimnis.
Was die Sache spannend macht, ist die Tatsache, dass Pflanzen ihren Wasserhaushalt und ihren Gashaushalt für Atmung und Photosynthese über die gleichen Blattorgane regeln, die
Spaltöffnungen.
Deshalb müssen Pflanzen in jedem Augenblick zwischen Verdursten und Verhungern lavieren!
Aber fangen wir von vorne an. Das Blatt ist das wohl vielgestaltigste Organ, das man sich vorstellen kann. Es gibt alle denkbaren (und undenkbaren) Variation zwischen dem
riesigen, ungeteilten Blatt einer Urwald- Banane und dem feingefiederten Blättchen unserer Kamille. Biologen betrachten die Blüte als gestauchte Sprossachse, d. h. vom Laubblatt über Hochblätter,
die die Blütenstängel tragen, zu den Blütenblättern, Staubblättern und Keimblättern, die zu Stempel und Narbe zusammengewachsen sind: alles Abwandlungen ein und desselben Bauplans.
Man schützt nur, was man kennt!
Fließendes Wasser ist zu jeder Jahreszeit reizvoll. Deshalb bietet der NABU Olpe am Samstag, 31. August 2024 einen weiteren Spaziergang für alle Naturfreunde entlang der Bremge bei Attendorn an. An verschiedenen Orten werden die tierischen Bewohner des „gewöhnlichen“ Sauerlandbaches vorgestellt. Dabei bleibt die eine oder andere Überraschung nicht aus. Natürlich gilt unsere Aufmerksamkeit auch den Pflanzen, denn sie sind eng mit der Tierwelt vernetzt. Wer wasserfestes Schuhwerk oder Gummistiefel trägt, kann sich aktiv an der Suche beteiligen. Wir treffen uns um 14.00 Uhr auf dem Parkplatz am Haupttor des Waldfriedhofs (Friedensstr.) in Attendorn, um Fahrgemeinschaften zu bilden. Die Teilnahme ist kostenlos. Die Leitung hat Theresia Wurm.
Batnight – Fledermäuse vor der Haustür erleben
Internationale Fledermausnacht Ende August 2024
Wenn die Dämmerung kommt, segeln sie lautlos am Himmel. Zur internationalen Batnight am 24. und 31 August kann man die wendigen Insektenjäger bei Veranstaltungen im Kreis Olpe
erleben.
In diesem Jahr bietet der NABU Olpe zwei Exkursionen an:
Samstag, 24. August, 20:30 Uhr, Treffpunkt am Hallenbad in Olpe.
Samstag, 31. August, 20:30 Uhr, Treffpunkt am Parkplatz Lennepark in Finnentrop.
Bitte bringen Sie zu beiden Veranstaltungen möglichst starke Taschenlampen und ein bisschen Zeit mit. Beide Termine sind ausdrücklich auch für Familien mit Kindern geeignet, so nah kommt man
Vertretern dieser hochinteressanten Tiergruppe selten.
Horchen Sie den Lauten der nächtlichen Himmelsstürmer, werden Sie Zeugen spektakulärer Beobachtungen und erfahren Sie interessante Fakten über unsere heimischen Fledermäuse. Besonders der Schutz
der Tiere steht hierbei im Vordergrund. Die NABU-Fledermausfreund*innen zeigen Ihnen, was jeder einzelne für den Erhalt unserer faszinierenden Flugakrobaten tun kann. Etwa, indem man Gärten
insekten- und fledermausfreundlich gestaltet. Wer Fledermäuse in den eigenen Garten lockt, wird bald feststellen, dass sie kein bisschen gruselig sind, sondern faszinierende Flugkünstler, die in
den Abendstunden ihr ganzes Können zeigen.
Nein, das ist nicht die Lenne, das ist der Lech in Tirol, der letzte Wildfluss in den nördlichen Kalkalpen. Wie die Lenne ist der Lech ein Salmonidengewässer.
Auf dem Foto kann man gut erkennen, was einen unverbauten Fluss dieser Größe ausmacht: Die Strömung, am Prallhang stärker, am gegenüber liegenden Gleithang schwächer. Dieser Fluss plätschert und
strudelt über Steine. Man kann hören, wie das Wasser mit Sauerstoff angereichert wird. Und da sind die ausgeprägten Kiesbänke, nicht nur im eigentlichen Flussbett, sondern auch am Ufer. Sie
werden bei jedem Hochwasser neu gestaltet. Flache Kiesbänke werden häufig überspült und tragen keinen Bewuchs (Bildmitte), während höher gelegene Kiesbänke nur hin und wieder überspült werden und
erste Sträucher Fuß fassen konnten (Bild-Vordergrund). Dieses wandernde Geröll heißt in der Fachsprache Geschiebe.
In der Lenne unterbrechen Wehre nicht nur die Durchgängigkeit für Fische, sondern auch den Nachschub an Geschiebe. Der Fluss gräbt sich tiefer ein, die Ufer werden steiler und bieten bei
Hochwasser den Tieren keinen Rückzugsraum vor der Strömung. Dafür sorgt auch die starke Bebauung der Aue sowie Begradigung und Ausbau des Flussbettes der Lenne.
Wasser – Element zum Spielen, Entdecken und Erforschen
Wasser übt auf Kinder eine magische Anziehungskraft aus. Es weckt spontan den Wunsch, es zu beobachten und zu erforschen.
Die Freude am Element Wasser lässt Kinder schnell vergessen, dass auch manchmal Regeln eingehalten werden müssen. Der Bach ist ein Lebensraum für Pflanzen und Tiere, die ohne Wasser nicht überleben können. Sie brauchen außerdem durchgängig fließendes, sauerstoffreiches Wasser. Einen stabilen Damm zu bauen, ist deshalb manchmal keine so gute Idee. Unbekannte Gewässer können auch Gefahren bergen. Ein Bach kann Eigentum eines Bauern oder einer Gemeinde sein. All dies sollte man im Auge haben, wenn man am Bach spielt und forscht.
In Mittelgebirgsbächen gehört die Strömung des Wassers zu den wesentlichen Ökofaktoren.
Betrachtet man einen natürlichen Bach, so fällt als Erstes die äußerlich sichtbare Vielfalt auf: Langsam und schnell fließendes Wasser wechseln ständig ab, Steine, Totholz und
Inseln unterbrechen den Lauf des Wassers, der Bach verengt sich stellenweise, hat örtlich Vertiefungen (Kolke) und dann wieder ganz flache Bereiche. Zudem ist ein Bach über einen längeren
Zeitraum betrachtet nie derselbe: der Wasserspiegel steigt und fällt, Substrat verlagert sich, der Bach ändert seinen Lauf.
Wasser zieht Kinder magisch an. Teiche und Tümpel können so manches zauberhafte Sommerabenteuer bieten. (Die Aufsicht durch Erwachsene ist vorausgesetzt.)
Einige meiner intensivsten Naturerfahrungen in Kindheit und Jugend hängen mit Kleingewässern zusammen. In einem Sommer entdeckten wir eine tiefe, wassergefüllte Fahrspur in einer sumpfigen Wiese,
wo sich der Bauer mit seinem Trecker festgefahren hatte. Wir hatten schon gelernt, dass man sich erst eine Weile ruhig am Ufer verhalten und beobachten muss, um die oft gut getarnten
Tümpelbewohner zu finden. Wir hatten Glück. Eine Großlibelle hatte die Wasserstelle vor uns entdeckt und es lebten bereits Larven darin. Sie waren fast so lang wie unser kleiner Finger und mit
Algen bewachsen, so dass sie uns vorkamen wie urzeitliche Ungeheuer.
Jedermann setzt voraus, dass Trinkwasser zu jeder Tages- und Nachtzeit aus dem Wasserhahn fließt. Sauberes Wasser hat da zu sein – es wird ja schließlich auch bezahlt.
Gleichzeitig weiß ein großer Teil der Bevölkerung aber nicht einmal, wo das Wasser, dass bei ihm aus der Leitung fließt, gewonnen wird. Die Kreiswerke Olpe fördern 66% des Rohwassers aus
der Listertalsperre, die restlichen 34% stammen aus unterirdischen Gewässern (Quellen und Brunnen). Außerdem spielen noch immer vergleichsweise viele kleine Wasserbeschaffungsverbände
eine Rolle, die über die Kreisfläche verteilt arbeiten.
Gewinnung, Förderung, Aufbereitung, Überwachung, Speicherung, Transport und Verwaltung des Trinkwassers kosten Geld. Daher muss das Versorgungsunternehmen vom Verbraucher einen
Preis fordern, der alle Kosten deckt. Wie hoch ist der Preis für 1 m³ bei Ihrem Versorger? Was er dafür leistet ist beachtlich. Zunächst muss die Infrastruktur (Gebäude, Pumpen, Rohre etc.)
angeschafft und unterhalten werden. Tag-täglich arbeiten zahlreiche Menschen in der Wartung und Verwaltung. Je nach Qualität des Rohwassers erfolgt eine mehr oder weniger komplizierte
Aufbereitung, die manchmal teure Apparaturen erfordert. Je schlechter die Beschaffenheit des Rohprodukts Wasser, desto größer wird der finanzielle Aufwand, daraus Trinkwasser
herzustellen. Jede weitere Filteranlage, die zwischen Quelle und Wasserleitung eingeschaltet werden muss, erhöht das Risiko, dass Schadstoffe (Bakterien) durchschlagen. Um die Qualität
des Trinkwassers zu garantieren, braucht es daher eine lückenlose Überwachung. Kommt Ihnen der Kubikmeterpreis immer noch hoch vor?
Er ist in mehrerlei Hinsicht unsichtbar. Er liegt tief im Schoß der Erde verborgen und findet in Gesetzen und Verwaltungsvorschriften keine Beachtung: der Lebensraum Grundwasser.
Es ist das weltweit größte Süßwasser-Ökosystem. Ja, genau: Auch noch in der kleinsten Ritze im Gestein, da wo Wasser fließt, findet die Wissenschaft Leben. Den größten Anteil
haben winzige Einzeller, Bakterien und aquatische Pilze. Aber es gibt auch größere Tierchen, z.B. Höhlenflohkrebse oder auch Höhlenwasserasseln. Sie füllen einen wichtigen Platz
im Gefüge des Lebens, denn sie weiden die Bakterien- und Pilzbeläge in den Poren des Grundwasserleiters ab und sorgen dafür, dass sie offenbleiben und dass Wasser und Nährstoffe weiter
fließen.
In begehbaren Karsthöhlen fand man in China schon vor Hunderten von Jahren bleiche, blinde Fische. Bekannt, und neuerdings als Statussymbol in Aquarien gehalten, sind der
Axolotl aus Mexiko und sein europäisches Gegenstück, der Grottenolm. Als Anpassung an die ewige Dunkelheit fehlen Höhlentieren oft alle Hautpigmente und die
Augen wurden zurückgebildet. Dafür ist ihr Tastsinn hervorragend ausgebildet. Die meisten der Höhlentiere sind so sehr an ihren Lebensraum angepasst, dass sie das Grundwasser nicht mehr verlassen
können, obwohl ihre Vorfahren aus Oberflächengewässern stammen.
Da es kein Sonnenlicht gibt, können in den Gesteinsfugen keine Pflanzen leben und Photosynthese betreiben. Woher kommt also die Energie, die die Lebensvorgänge antreibt? Sie
gelangt in Form von abgestorbenen Pflanzenteilen u.ä. mit dem Sickerwasser nach unten. Das meiste wird in der Wurzelschicht ab- und umgebaut und wieder den Pflanzen zur Verfügung gestellt, aber
ein kleiner Teil der Nährstoffe gelangt ins Grundwasser und wird da in den Stoffkreislauf eingespeist. Das Zusammenspiel der Organismen sorgt dann dafür, dass praktisch keimfreies Trinkwasser
entsteht.
Artenvielfalt am Gewässer
Ein naturnahes Bachtal ist ein Verbundsystem von Kleingewässern, Tümpeln und sumpfigen Wäldern oder Wiesen. Lange Zeit wurden Feuchtbiotope als ertragloses Unland aufgefasst, in deren Konsequenz sie bis in die jüngst Zeit ausgebaut, trockengelegt, verfüllt oder auf sonstige Weise verändert oder zerstört wurden, was zur Gefährdung vieler Tier- und Pflanzenarten führte. Stehende und fließende Kleingewässer sind die biologisch tätigsten Landschaftselemente überhaupt.
Dieser Vielfalt spürt der NABU am Samstag, 04. Mai 2024 im Bremgetal bei Attendorn nach. Treffpunkt ist um 14.00 Uhr der Parkplatz am Waldfriedhof (Friedensstr.) in Attendorn. Die Teilnahme ist kostenlos.
Die Lenne Teil II: Eutrophierung und Strukturgüte
Im Jahr 2010 erhielt die Bezirksregierung als Auftraggeber den Abschlussbericht einer umfassenden Untersuchung der Lenne zwischen Bamenohl und Plettenberg. Es war aufgefallen, dass immer
häufiger Algenblüten auftraten, eine Erscheinung, die in Zusammenhang mit der Nährstoffbelastung steht. Deshalb hatte das Helmholzzentrum für Umweltforschung vorhandene
Daten über ca. 10 Jahre ausgewertet und im Jahresverlauf 2010 durch Freilanduntersuchungen die chemischen Parameter, sowie die Gewässerflora und -fauna überwacht. Drei Orte wurden besonders
genau untersucht: die Lenne bei Bamenohl und bei Pasel sowie die Bigge kurz vor der Mündung in die Lenne.
Die Messungen für die EG-WRRL (Wasserrahmenrichtlinie) ergeben einen ökologischen Gewässerzustand an diesem Gewässerabschnitt von „mäßig“ bis
„schlecht“. Das liegt vor allem an der geringen Äschenpopulation, die sogar stellenweise fehlen kann. Die chemische Gewässergüte wird mit „gut“ beurteilt.
„Die Nährstoffbelastungen an den Landesmessstellen (GÜS) im Untersuchungsgebiet sind an den Messstellen Bamenohl und Pasel höher als in der Bigge und können weitgehend als „mäßig“ eingestuft
werden. Ein Auf- oder Abwärtstrend in den Nährstoffkonzentrationen ist im Zeitraum 1996 bis 2009 nicht vorhanden.“ (Abschlussbericht S. 100)
Hallo Bach, wie geht´s?
Bäche sind das Rückgrat unserer Landschaft. Ein natürlicher Bach mit seiner Aue enthält eine Vielzahl von Lebensräumen für noch mehr Arten.
Der NABU Olpe bietet fünf Termine an, die unterschiedlichen Aspekten der ökologischen Bewertung von Fließgewässern gewidmet sind. Wir beginnen mit der Gewässerstruktur. Sie beschreibt das äußere Erscheinungsbild eines Fließgewässers mit den Teilbereichen Wasser, Gewässersohle, Ufer und Aue. Für eine ganzheitliche Betrachtung ist dieser Faktor wesentlich, denn was nutzt die beste Wasserqualität, wenn das Gewässer durch ein Betonbett geleitet wird.
Am Samstag, 20. April 2024 treffen wir uns um 14 Uhr auf dem Parkplatz des Waldfriedhofs in Attendorn (Friedensstr.) und wandern zum Bremgebach. Die Begehung dauert ca. 3 Stunden und ist für Erwachsene und interessierte Menschen ab 12 Jahren geeignet, wenn ein Erwachsener die Aufsicht übernimmt. Bitte denken Sie an wasserfestes Schuhwerk (Stiefel). Die Teilnahme ist kostenfrei.
Die Trinkwasserversorgung im Kreis Olpe erfolgt zu fast 50 % aus dem Grundwasser. Dem Grund- und damit Trinkwasserschutz kommt damit eine besondere Bedeutung zu. Neben den Kreiswerken Olpe existieren im Kreisgebiet mehr als 60 kleinere Wasserbeschaffungsverbände. Diese stellen neben den Kommunen und deren zugehörigen Stadt- bzw. Gemeindewerken die Wasserversorgung im Landkreis sicher. Auf Grundlage der in 2018 vorzulegenden Wasserversorgungskonzepte wird im Vortrag ein Überblick über Wasserversorgung im Kreisgebiet gegeben und diese in einen Vergleich zum Nachbarkreis Siegen-Wittgenstein gestellt. Die Bedeutung eines vorsorgenden Trinkwasserschutzes wird an Beispiel der ordnungsbehördlich festgesetzten Wasserschutzgebiete Repe- und Frettertal aufgezeigt. Der Zustand des Grundwassers (mengenmäßiger und chemischer Zustand) wird im Hinblick auf die der Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie und an Hand des Bewirtschaftungsplan 2022-2027 für die betroffenen Grundwasserkörper im Olper Kreis zusammenfassend dargestellt.
Liebe Naturfreund*innen, Mitglieder und Gäste des NABU Olpe,
Es sind noch Plätze frei für die Exkursion zum NSG „Spreiberg“ bei Arnsberg-Müschede.
Der ehemalige Truppenübungsplatz ist von Starkdüngung verschont geblieben. Es entstanden bodensaure Magerrasen, durchsetzt von Feldgehölzen, dornstrauchreichen Gebüschen und zahlreichen Kleingewässern. Die Exkursion möchte einen Eindruck vermitteln, wie sich nach Aufgabe der militärischen Nutzung unter extensiver Beweidung mit Rotem Höhenvieh, Schafen und Ziegen die Lebensbedingungen für andere Tiergruppen verändert haben.
Dr. M. Schulte, Experte der Biologischen Station HSK, führt uns durch das Gebiet, das auch als Wicherler-Heide bekannt ist. Wir treffen uns Donnerstag, 30.05.2024 um 11.30 Uhr bei Arnsberg- Müschede. Die Führung dauert ca. 3 Stunden. Fernglas und festes Schuhwerk sollten Sie nicht vergessen. Anschließend ist eine Einkehr in ein Café in Arnsberg geplant.
Bitte melden Sie sich an bei d.th.wurm@t-online.de . So können wir besser planen. Sie erhalten mit der Bestätigung weitere Informationen zum Gebiet sowie den genauen Treffpunkt.
Um auf die große Bedeutung von Wasser hinzuweisen, beschlossen die UN 1993, jedes Jahr den 22. März als Weltwassertag zu deklarieren. Damit soll sowohl der hohe Wert des Wassers gefeiert, als auch auf die anhaltende Wasser- und Sanitärkrise hingewiesen werden.
Der Tag des Wassers steht jeweils unter einem besonderen Thema. An den Welttag thematisch angepasst, erscheint gleichzeitig auch der Weltwasserbericht. Informationen und eine Liste der bisher erschienen Berichte finden Sie unter https://www.unesco.de/kultur-und-natur/wasser-und-ozeane/wasser
Der Kernsatz des Jahres 2023 lautete: „Water is a dealmaker for the Sustainable Development Goals, and for the health and prosperity of people and planet. But our progress on water related goals and targets remains alarmingly off track, jeopardizing the entire sustainable development agenda.“
(Wasser ist ein dealmaker (frei übersetzt: „Schlüssel“) für die Welt-Entwicklungsziele und für Gesundheit und Wohlstand der Menschen und den Planeten. Aber unser Fortschritt bei den mit Wasser verbundenen Zielen bleibt alarmierend weit aus der Spur und gefährdet die gesamte Agenda der Nachhaltigkeitsziele.)
https://sdgs.un.org/conferences/water2023
Der NABU Olpe untersucht im Jahr 2024 die Verhältnisse im Kreis Olpe. Wie steht es um unsere Gewässer und unser Trinkwasser? Dazu erscheint auf der Homepage www.nabu-olpe.de regelmäßig
ein Blog.
Im Laufe des Jahres finden auch Vorträge und Exkursionen statt. Genauere Informationen entnehmen Sie bitte der Homepage oder der Tagespresse.
Der erste wichtige Termin ist am 11.04.24 von 19 Uhr bis 20.30 Uhr im Weiterbildungszentrum in Olpe.
In Kooperation mit der VHS Olpe referiert der Dipl. Ing. Friedhelm Garbe über „Trinkwasserversorgung und Grundwasserschutz im Kreis Olpe“. Sie erfolgt zu fast 50 % aus dem Grundwasser. Dem Grund- und damit Trinkwasserschutz kommt damit eine besondere Bedeutung zu. Neben den Kreiswerken Olpe existieren im Kreisgebiet mehr als 60 kleinere Wasserbeschaffungsverbände. Diese stellen neben den Kommunen und deren zugehörigen Stadt- bzw. Gemeindewerken die Wasserversorgung im Landkreis sicher. Auf Grundlage der in 2018 vorzulegenden Wasserversorgungskonzepte wird im Vortrag ein Überblick über Wasserversorgung im Kreisgebiet gegeben und diese in einen Vergleich zum Nachbarkreis Siegen-Wittgenstein gestellt. Die Bedeutung eines vorsorgenden Trinkwasserschutzes wird an Beispiel der ordnungsbehördlich festgesetzten Wasserschutzgebiete Repe- und Frettertal aufgezeigt. Der Zustand des Grundwassers (mengenmäßiger und chemischer Zustand) wird im Hinblick auf die der Umsetzung der EU-Wasserrahmrichtlinie und an Hand des Bewirtschaftungsplan 2022-2027 für die betroffenen Grundwasserkörper im Olper Kreis zusammenfassend dargestellt.
Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung bei der VHS ist auch für NABU- Mitglieder erforderlich. Verwenden Sie dafür bitte die Anmeldekarte auf der Homepage der VHS. Die Kurs-Nr. lautet: 241-100046
Wenn Sie das Wort Quelle hören, was kommt Ihnen da als erstes in den Sinn? Frische, Reinheit, Klarheit als Sinneseindrücke? Ursprünglichkeit, ein märchenhafter Zauber, Nymphen und Heilige als kulturelle Überlieferungen?
All das und noch mehr steckt in diesem Wort. Einmal waren Quellen unantastbare Orte, der Inbegriff des Lebendigen. Heute sind sie bedroht, oft verschüttet und verbaut.
Immer geht ein kleiner, aber einzigartiger Lebensraum verloren. Quellen sind Orte, an denen Grundwasser zutage tritt. Als Grenzlebensraum haben sie eine hohe Bedeutung für spezialisierte Tier- und Pflanzenarten, die an diese besonderen Umweltbedingungen angepasst sind. Die wenigen Arten, die in diesen Kleinlebensräumen existieren können, reagieren in der Regel empfindlich auf Störungen der meist konstanten Umweltverhältnisse.
NABU Olpe erprobt historische Waldnutzungsform
Am 10. Februar führten Aktive der Kreisgruppe Olpe des Naturschutzbund Deutschland (NABU) erfolgreich eine Gehölzpflege im Naturschutzgebiet Dünscheder Heide durch. Ziel war es gleichzeitig den Lichteinfall auf die Fläche zu verbessern und den Waldrand ökologisch aufzuwerten. Um das zu erreichen wurden Birken gefällt und Hainbuchen auf etwa 1,50 m kopfgeschneitelt.
Kopfschneitelung ist eine historische Waldnutzungsform, die früher einen wichtigen Bestandteil der Wald- und Landwirtschaft ausmachte. Die wiederaustreibenden Hainbuchen wurden jährlich oder im Abstand mehrerer Jahre regelmäßig auf gleicher Höhe abgeschnitten, um die jungen Austriebe zu nutzen. So wurde das Laub getrocknet, um es im Winter ins Viehfutter einzumischen und die jungen Äste dienten als Flechtmaterial, etwa im Gefach der Fachwerkhäuser. Wälder, in denen Bäume geschneitelt wurden, bekamen dadurch einen eher offenen Charakter. Das Licht und die Wärme im Wald hatten Vorteile für die darin lebenden Pflanzen und Tiere. Zudem bilden sich durch die Kopfschneitelung wertvolle Kleinstrukturen wie Höhlen oder Astgabeln, die von Insekten oder Vögeln genutzt werden.
Die Dünscheder Heide ist bedeutender Lebensraum für die Orchidee des Jahres 2024, die Mückenhändelwurz, die zu viel Schatten an ihrem Standort nicht verträgt. Auch das Mannsknabenkraut geht bei zu starker Beschattung zurück. In den letzten Jahren wurde der Waldrand im Gebiet jedoch immer dunkler, die Lebensbedingungen für die Arten verschlechterten sich. Nun hofft der NABU, dass die Arten von der Entstehung eines abwechslungsreichen, lichtdurchfluteten Waldrandbereichs profitieren werden.
Der NABU führt im Winterhalbjahr regelmäßig Pflegemaßnahmen durch, bei denen er auf die Hilfe von Ehrenamtlichen angewiesen ist. Wenn Sie den NABU einmal bei einer solchen Pflegemaßnahme unterstützen wollen, wenden Sie sich bitte an kontakt@nabu-olpe.de oder per Telefon an 0176-57767144.
Tümpel und Seen sind meist auf natürliche Weise entstanden, wogegen Teiche oft von Menschen angelegt werden. Diese können durchaus als “Ersatzbiotope“ eine Bereicherung in unserer intensiv genutzten Kulturlandschaft sein. Amphibien nutzen diese Gewässer zur Fortpflanzung oder überwintern auch teilweise in ihnen.
Falls man überlegen sollte einen Teich in seinem Garten anzulegen, gilt jedoch einiges zu beachten! Diese sollten nicht an verkehrsreichen Straßen angelegt werden, sonst erleiden die Tiere auf dem Weg zu ihren Laichgewässern den Straßentod. Wichtig sind außerdem eine naturnahe Gestaltung und der Verzicht auf Fische, damit Wasserinsekten und Amphibien ungestört dort leben und sich vermehren können.
Die Lenne - (k)ein Lebensraum für Fische?
Das wissen nur Wenige: bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts hinein, galt die Lenne als besonders fischreich.
Fischer war ein einträglicher Beruf, Fisch ein wichtiges Nahrungsmittel, das sogar als Abgabe an den Erzbischof bis nach Köln geliefert wurde. Gefangen wurden viele große Barsche, Schleien,
Barben und natürlich Bachforellen. Auch Aal und Hecht lieferten prachtvolle Exemplare, wie man aus verschieden Überlieferungen weiß. Sogar Kleinfische, die in großen Mengen vorkamen, wurden
wirtschaftlich genutzt. So fing man Elritzen, auch „Maipiere“ genannt, in Reusen, kochte sie mit Essig, Pfeffer und Lorbeerblättern, machte sie in Flaschen und Krügen ein und verkaufte sie. Die
Groppe oder Koppe (Mühlkoppe, „Dickkopp“ auch „Kuhläpper“) war als Köder beliebt. Früher kannte sie jedes Kind.
In der Lenne und ihren Nebenbächen wurden viele Lachse gefangen. Sie galten als „Armeleuteessen“. Es wird gesagt, dass sich Dienstboten bei ihrer Herrschaft beschwert haben, weil
schon wieder Lachs auf dem Tisch stand. Noch 1850 berichtet Prof. Landois, dass in der Hundem (Altenhundem) 20 Pfund schwere Lachse mit der Angel gefangen wurden. Aber 1892 schreibt er in
„Westfalens Tierleben“: „Von der Lenne und Bigge her wird über die Abnahme der Fische trotz des neuen Fischerrechtes geklagt. Es ist traurig anzusehen, wenn man beispielsweise von Meggen an der
Lenne hinuntergeht bis unterhalb von Hohenlimburg, wie die gelben Kloaken ungehindert in den Fluss sich ergießen. Bei einer solchen Verpestung der Flüsse geht nicht allein der Fisch
zurück, sondern auf Dauer müssen Mensch und Vieh erliegen.“
Bergbau allein ist schon stark umweltbelastend. Daneben gab es aber auch noch Drahtziehereien und Galvanikbetriebe, die die verwendeten Säuren einfach so in die Lenne entsorgten. Kein Wunder,
dass der Fluss 100 Jahre lang zum toten Abwasserkanal wurde. Für „Mensch und Vieh“ mussten die Ortschaften Wasserleitungen bauen, die sauberes Wasser aus Bergquellen holten, denn das
Brunnenwasser wurde ebenfalls vergiftet. Dorfbrunnen erschlossen den größten Grundwasserleiter, den wir haben: die Ablagerungen unter und neben dem eigentlichen Flusslauf. Aue und Fluss stehen
darüber in ständigem Austausch.
Und nun eine gute Nachricht: Es gibt wieder Fische in der Lenne. Ab 1966 kommt u.a. das Rotauge zurück, ist aber noch ungenießbar. Im Oberlauf gibt es noch Äschen und 1996 werden Bachneunauge,
Bachforelle, Koppe, Stichling, Äsche, Barbe und Rotfeder nachgewiesen. Das Wasser ist wieder sauberer geworden. Heute kommen Schmerle und Elritze wieder häufig vor. In geringer Zahl findet man
noch Döbel, Hasel und Gründling. Aal, Nase, Flussbarsch und Kaulbarsch sind dagegen sehr selten. Es sind immer noch nicht alle Fischarten zurück. Was ist der Grund?
Bäche, Flüsse und ihre Auen bilden das ökologische Rückgrat unserer Landschaft. Sie sind Lebensraum einer ungeheuren Vielzahl von Arten und vernetzen deren Habitate untereinander. Das
macht sie für den Naturschutz so wertvoll. Gewässerschutz ist gleichzeitig immer auch Trinkwasserschutz!
„Grundwasser, Ökosysteme und Menschen profitieren auch wechselseitig vom jeweiligen Wohlergehen. Das gemeinsame Wohlergehen kann durch Grundwasserbewirtschaftung, kombinierte Wasser- und
Landbewirtschaftung, naturnahe Lösungen und verbesserten Schutz von Ökosystemen gestärkt werden. Während sich die Grundwasserbewirtschaftung häufig auf das Grundwasser bzw. die Grundwasserleiter
selbst konzentriert, müssen Grundwasser und Ökosysteme gemeinsam bewirtschaftet werden, damit wichtige Ökosystemleistungen kontinuierlich bereitgestellt werden können.“ (aus: Weltwasserbericht
2022 „Grundwasser“ S. 5f)
Eigentlich müsste unsere Erde „Wasser“ heißen, denn ca. 70% ihrer Oberfläche ist von Wasser bedeckt.
Davon ist der überwiegende Teil Salzwasser in den Meeren. Nur etwa 0,6 % der Gesamtmenge kommen in Seen und Flüssen an der Oberfläche oder als unsichtbares Grundwasser vor. Die Hälfte davon
befindet sich tiefer als 800 Meter unter der Erdoberfläche. Lassen Sie mich das an einem Beispiel verdeutlichen.
Eine Badewanne fasst 150 Liter Wasser. Wenn dies die Gesamtmenge Wasser der Erde entspricht, dann ist davon knapp ein halber Eimer (4,2 Liter) Süßwasser. Von diesem wiederum gut 75 % (3,2 Liter)
Eis, knapp ein Liter ist Grundwasser und nur ein Fingerhut voll (0,02 Liter) ist freies und gebundenes Oberflächenwasser.
Süßwasser macht also nur einen winzigen Teil der gesamten Wassermenge unseres Planeten aus. Umso sorgsamer sollten wir mit diesem blauen Schatz umgehen. Schadstoffe, die
über Umweltbelastungen in das Trinkwasser gelangen, erreichen alle Bevölkerungsschichten, und es gibt für niemanden eine Möglichkeit, sich dagegen zu schützen. Das Grundwasser ist mit
allem, was über der Erde geschieht, verbunden, denn das Wasser versickert ja von dort, gleich ob Stadt, Acker oder Wald. Gleichzeitig gehören Gewässer und Ökosysteme mit „Nassen Füßen“ zusammen.
Selbst terrestrische Lebensräume, die nur durch Regenwasser versorgt werden und wo die Pflanzen das Grundwasser nicht erreichen können, gehören zu diesem Geflecht von Beziehungen. Alles,
was wir den Lebensräumen antun, kommt – wenn auch mit einiger Verspätung – im Trinkwasser an und damit zu uns zurück.