Obstbaumschnitt

Obstgehölze richtig schneiden

 

Obstwiesen sind eine Kulturform, die nur durch entsprechende Pflege erhalten werden kann. Durch den richtigen Schnitt wird nicht nur die Lebenskraft der Bäume gefördert, sie verbessert auch die Qualität der Früchte.

 

 

Was ist beim Schnitt zu beachten?

  • Nicht bei Temperaturen unter –5 Grad Celsius schneiden, da das Holz dann brüchig ist und die Schnittwunden schlecht verheilen.
  • Nicht schnipseln sondern schneiden. Also lieber eine ganze Astpartie herausnehmen, als mehrere Zweige stutzen. Je mehr Schnittstellen entstehen, desto mehr Wunden hat der Baum.
  • Äste, die vollständig entfernt  werden, werden auf Astring geschnitten. Keine Aststümpfe stehen lassen. Einkürzungen an einer Verzweigung vornehmen.
  • Nur ein Trieb darf an der Spitze den Stamm verlängern. Dazu wählt man entweder den Trieb aus, der die eigentliche Triebverlängerung bildet, oder aber einen steilstehenden Seitentrieb. Alle übrigen werden auf Astring weggeschnitten.
  • Verzweigungen auf den Seitentrieben, die steil nach oben wachsen, werden restlos weggeschnitten, weil sie zu stark wachsen.
  • Neben dem Schnitt ist das Kälken der Obstgehölze eine wichtige Winterarbeit. Ein bewährtes Mittel ist hier der Kalkanstrich, denn dieser weiße Anstrich reflektiert das Sonnenlicht und verhindert die einseitige Erwärmung der Stämme. Im Handel werden gebrauchsfertige Präparate angeboten oder Pulver, die aus Gesteinsmehl, Kräuterauszügen, Kalk und einem Haftmittel bestehen. Das Pulver wird nach Angaben des Herstellers mit Wasser verrührt und auf den Stamm und die Äste gestrichen.

Der NABU Olpe bietet jährlich einen Obstbaumschnittkurs in Theorie und Praxis an.  Mit diesem Kurs soll vor allem Hilfe zur Selbsthilfe angeregt werden.

Egal, ob 500 neue Hochstämme für den Erwerbsobstbau oder ein einzelner für den Reihenhausgarten: Qualität ist auch bei Bäumen wichtig. Mindestens 1,80 Meter Höhe sollte der Stamm des jungen Bäumchen bis zum ersten Ast haben. Damit wird später die Mahd der Obstwiese mit dem Trecker oder die Beweidung mit Schafen und Rindern erheblich erleichtert. Außerdem macht es eine große Stammhöhe wahrscheinlicher, dass einige Jahrzehnte später Spechte ihre Höhlen im Baum bauen.

 

Service und Adressen rund um Streuobst