Die Internationale Schwimmvogelzählung

1987 bis 2021

Die Teinahme an der Internationalen Schwimmvogelzählung ist eigentlich kein NABU Projekt. Wir nutzen diese Internetpräsenz des NABU Olpe, da die Daten sicherlich für viele Besucher dieser Seite interessant sein könnten. Natürlich sind die Daten auch für Naturschutzzwecke relevant.

Zur Methode: Seit der Saison 1987/88 liegen aus dem Kreis Olpe Daten vor, nur aus dem Zeitraum 1995/96 und 1996/97 fehlen Informationen.

 

Gezählt wurde immer die Listertalsperre als ein Zählgebiet.
Der übrige Teil des Talsperrensystems ist hier als Biggetalsperre zusammengefaßt.
Ein weiteres großes Gebiet sind die "kleinen Gewässer", darunter der Stausee Ahausen, die Kläranlagen in Lenhausen und Borghausen, die gestaute Lenne in Grevenbrück und Finnentrop mit den jeweiligen Obergräben, sowie das Pumpspeicherwerk in Glinge.

Die Kläranlage in Gerlingen haben wir von 00/01 bis 07/08 mit untersucht, danach sind die Wasserflächen dort durch den Umbau verlorengegangen.

Die Kläranlage Biggetal in Heggen wurde seit Inbetriebnahme 01/02 untersucht.
Die Kläranlage Maumke seit der Saison 00/01.

 

In den folgenden Grafiken ist immer die Zahl aller beobachteten Vögel je Saison aufaddiert, man erkennt also die Gesamtzahl der Individuuen sowie die Verteilung auf die Gewässer.


Unsere häufigste Art ist die Stockente mit 6.000 bis 7.000 Individuuen pro Saison.

Die Verteilung auf die Gewässer ist ausgewogen, in den letzten Jahren gewinnen die Kläranlagen an Bedeutung.


Die Zahlen der Reiherenten sind nach einem Hoch um den Jahrtausendwechsel wieder etwas abnehmend.

Vor der Saison 99/00 spielten die Talsperren fast keine Rolle für die Art. Dies lag an der überragenden Bedeutung des Stausees Ahausen. Auch heute noch ist dieser der mit Abstand wichtigste Winterrastplatz für die Art.


Die Zahlen der Tafelente spiegeln einen generellen Trend wider. Die Art verliert dramatisch an Zahl. In den 90er Jahren hatten wir teilweise Saisonsummen von über 1.000 Tieren, heute sind wir froh, wenn wir noch 50 erreichen.


Die Krickente spielte im Kreis Olpe kaum eine Rolle, bis wir damals die Kläranlage Gerlingen als Winterquartier entdeckten. Eine ähnlich große Bedeutung hat nach Rückbau der dortigen Wasserflächen kein anderes Gebiet mehr übernehmen können. Immerhin bietet die Kläranlage Biggetal heute einen wichtigen Winterlebensraum.

Im Frühjahr verschwinden alle Vögel von dort, wir haben noch nicht herausfinden können, wohin die Vögel verstreichen. Wenn Sie also irgendwo im Kreisgebiet einmal brütende Krickenten entdecken sollten, melden Sie sich bitte sofort.


Die Schellente ist ein nordischer WIntergast, der fast nur von November bis März bei uns vorkommt. Die Zahlen haben deutlich zugenommen.

Auch für die Schellente ist der Stausee Ahausen von entscheidender Bedeutung.


Auch die Gänsesäger sind typische Wintergäste, obwohl vereinzelte Bruten in NRW bekannt geworden sind. Ein Nistkasten-Projekt des NABU in Zusammenarbeit mit Schülerinnen des GymSL versucht, den schönen Vögeln eine Brutmöglichkeit zu geben.

Gänsesäger halten sich auch viel auf den Fließgewässern auf, wo wir sie bei der angewandten Methodik meist nicht erfassen können.


Haubentaucher kommen fast ausschließlich auf den großen Talsperren vor. Ende der 80er-Jahre waren sie noch Ausnahmeerscheinungen, der Höhepunkt der Winterbestände war in den 00er-Jahren. Zuletzt nehmen die Zahlen wieder ab.


Zwergtaucher sind im Laufe der Jahre als Wintergast viel häufiger geworden. Genau wie beim Haubentaucher gab es anfangs noch keinen Brutbestand im Kreisgebiet. Beim Zwergtaucher sind jedoch, anders als beim größeren Verwandten, die kleinen Gewässer weitaus bedeutender als die Talsperren.


Höckerschwäne sind im Kreis Olpe viel häufiger geworden. Das mit Abstand wichtigste Gebiet ist die Listertalsperre. Hier profitieren die Tiere nach unserer Wahrnehmung von der guten Wasserqualität und den ausgedehnten Elodea-Beständen (Wasserpest) die wohl ausgezeichnete Nahrung bieten.


Kormorane kamen bis zur Saison 94/95 imKreis Olpe praktisch nicht vor. Seitdem haben die Winterbestände nach einer raschen Zunahme ein scheinbar stabiles Niveau erreicht. Der mit Abstand wichtigste Lebensraum, in dem wir sie methodisch erfassen können , ist das Hautstaubecken der Biggetalsperre.


Die Zahlen der Bleßralle (Bläßhuhn) haben stark zugenommen. Die Listertalsperre ist das mit Abstand wichtigste Gewässer im Winterhalbjahr. Wir denken, daß, wie beim Höckerschwan, das sehr gute Nahrungsangebot durch die Wasserpest hier eine wichtige Rolle spielt.


Geradezu explodiert sind die Winterbestände der Kanadagans. Eine kleine Gruppe halbzahmer Gänse war jahrelang im Winter regelmässig anzutreffen. Bis dann die ersten Bruten und wohl Zuwanderungen den Bestand deutlich anwachsen und zuletzt explodieren ließen. Wir sind gespannt, wo das wohl noch hinführen wird.


Noch "explosiver" sind nur die Zahlen der Nilgans. Bis Mitte der 00er-Jahre eine Ausnahmeerscheinung steigen auch hier die Zahlen exponentiell an. Bei der Anpassungsfähigkeit der Art kann man auch hier gespannt sein, wo das mal enden wird. Noch sind diKanadagänse deutlich in der Überzahl, ...