1. Kaufen Sie Produkte aus ökologischem Anbau!
Der ökologische Landbau arbeitet gezielt auf die Vermeidung von Nährstoffeinträgen in Oberflächen- und Grundwasser hin. Hier werden keine chemischen Giftstoffe und Mineraldünger eingesetzt,
sondern Mist bzw. Mistkompost. Außerdem wird nur so viel Vieh gehalten, wie Fläche vorhanden ist. Die regelmäßige Aussaat von Leguminosen sorgt für Stickstoff im Boden, eine ausgeklügelte
Fruchtfolge für leistungsfähige Böden, auch was die Filterleistung angeht. Wer also Produkte aus ökologischem Anbau kauft, der auch gekennzeichnet ist, leistet einen wertvollen Beitrag zum
Grundwasserschutz.
2. Arbeiten Sie im eigenen Garten mit Kompost und Mischkulturen!
Pflanzen Sie einheimische Sträucher und Bäume; diese sind häufig weniger anfällig für Schädlinge und Krankheiten. Überlegen Sie einmal, ob eine Blumenwiese nicht schöner als ein „Kunstrasen“
wäre. Jäten Sie Unkraut lieber statt zu spritzen und machen Sie Blattläusen mit Brennnesselbrühe oder Marienkäfern den Garaus. Falls dennoch chemische Pflanzenbehandlung und Schädlingsbekämpfung
nötig sind, sollten Sie die Gifte umweltgerecht und sachkundig verwenden. Reste gehören in den Sondermüll. Denn schon in geringen Konzentrationen könne diese Stoffe die Gewässer und den Boden
erheblich belasten. Weitere Hinweise finden Sie unter www.NABU.de
3. Geben Sie Chemikalienreste bei geeigneten Sammelstellen ab!
Der Einzelne wirft zwar nur wenig weg, aber die Summe der Abfälle kann die Umwelt kaum bewältigen. Kippen Sie Ihre Abfälle nicht in den Ausguss oder die Toilette, sondern in den Mülleimer oder
geben Sie sie zum Sondermüll. Dorthin gehören Farben-, Lack- und Beizreste, Lösungsmittel, Alt-Medikamente und Holzschutzmittel. Altbatterien nehmen die Verkaufsstellen zurück. Diese
Schadstoffe werden in den Kläranlagen, in die sie über das Abwasser gelangen, nicht oder nur unzureichend entfernt. Sie können auch die Mikroorganismen schädigen, die die Schadstoffe im Abwasser
abbauen. Mit dem Abwasser der Kläranlage gelangen sie oder ihre Abbauprodukte in die Fließgewässer und durch die Bodenpassage oder das Uferfiltrat ins Grundwasser.
4. Reinigen Sie Ihr Auto nur in Waschstraßen!
Der „blaue Engel“ kennzeichnet besonders umweltfreundliche Waschstraßen. Wer sein Auto auf unbefestigten Flächen wäscht, gefährdet das Grundwasser und begeht mindestens eine Ordnungswidrigkeit.
Ein unprofessioneller Ölwechsel, bei dem das Altöl nicht 100% aufgefangen wird, verbietet sich von selbst, denn 1 Liter Öl verschmutzt 1 Million Liter Wasser!
5. Befestigen Sie Flächen mit wasserdurchlässigen Materialien!
Technisch ist Entsiegeln und Versickern durchaus möglich, ohne dass es zu „Komfortverlusten“ kommt. Jeder sollte sich genau überlegen, ob es wirklich notwendig ist, eine natürliche Fläche zu
verändern. Sieht beispielweise ein Vorgarten mit Waschbetonplatten oder grauem Schotter „schöner“ aus als eine Wiese oder ein Beet? Oder muss der Parkplatz, der nur zweimal am Tag befahren wird,
wirklich zugepflastert werden?
Oft ist eine Bodenbefestigung jedoch nicht zu vermeiden. Als hierfür typische Flächen gelten z.B.: Terrassen und Höfe, häufiger benutzte Parkplätze, Rad- und Fußwege, landwirtschaftliche Wege,
sonstige Fahrweg und Zufahrten, öffentliche Plätze. Die Bodenbefestigung solcher Flächen kann jedoch durchaus mit wasserdurchlässigen Materialien erfolgen. Hierfür kommen u.a. Rasengittersteine,
Rasenfugenpflaster oder Porenpflaster in Betracht.
Neben der unmittelbaren Versickerung auf der Fläche, besteht die Alternative, Regenwasser von versiegelten Flächen (z.B. Dächern) zu sammeln, abzuleiten und gezielt versickern zu lassen.
Entsiegelungsmaßnahmen, d.h. das Ersetzen wasserundurchlässiger durch wasserdurchlässige Materialien, sind auf nicht gewerblich genutzten Grundstücken i.d.R. genehmigungsfrei. Einige Kommunen
fördern solche Maßnahmen durch direkte Zuschüsse. Im Allgemeinen findet eine Förderung indirekt statt, indem sich die Höhe der Abwassergebühr an der Größe der versiegelten Fläche
orientiert.
6. Lassen Sie Ihre Abwassersammelgruben und privaten Kanalanschlüsse auf Dichtheit untersuchen und gegebenenfalls sanieren!
Aus undichten Leitungen und Sammelgruben sickert Abwasser in den Boden und in das Grundwasser, wenn sie oberhalb des Grundwasserspiegels liegen. Dann besteht die Gefahr einer Kontamination von
Boden und Grundwasser. Risse in Behältern oder Rohren, eingewachsene Wurzeln, schadhafte Anschlüsse und undichte Muffen können beispielsweise für Undichtigkeiten verantwortlich sein. Der
ordnungsgemäße Betrieb der im privaten Bereich verlaufenden Abwasserleitungen unterliegt der Verantwortung der jeweiligen Grundstückseigentümer.
7. Lassen Sie Brunnen und Geothermie-Anlagen vom Fachbetrieb errichten!
Das Bohren von Brunnen sowie die Erschließung der Umweltwärme aus dem Untergrund erfordert Kenntnisse über den Untergrund. Die fachgerechte Erschließung des Untergrundes für die Nutzung von
Grundwasser und für geothermische Zwecke ist nach dem Stand der Technik durchzuführen. Um Schäden für den Boden und das Grundwasser und für den Betrieb der Anlage zu vermeiden, müssen die
Planung, die Bohrung und der Bau von Anlagen jeweils von anerkannten Fachbetrieben erfolgen.
8. Verzichten Sie auf Streusalz im Winter!
Umweltfreundliche Alternativen sind salzfreie, abstumpfende Streumittel wie Sand und Granulate. Salz kann die Gewässer und die Kläranlagen versalzen. Salz kann zudem große Schäden an Bäumen und
Pflanzen verursachen. Doch auch im Haushalt sollte man mit Salz sparsam umgehen: bis Härteberiech 2 kein Salz in den Geschirrspüler. Über den Härtebereich Ihres Trinkwassers erteilt Ihnen ihr
Wasserversorgungsunternehmen gern Auskunft.
9. Verwenden Sie Reinigungs- und Putzmittel sparsam!
Das „Blitzeblank-Scheuern“ im Haushalt kann eine große Gefahr für die Gewässer darstellen. Denn die meisten der in Haushaltsreinigern enthaltenen Schadstoffe bauen sich, obwohl das Wasch- und
Reinigungsmittelgesetzt die Abbaubarkeit der Reinigungsmittel fordert, nicht einfach ab. Selbst die modernste Technik der Abwasserreinigung wird oft mit der Menge und der Aggressivität vieler
Wasch-. Putz- und Reinigungsmittel sowie ihrer Resistenz gegenüber mikrobiologischen Reinigungsverfahren auf Dauer nicht mehr fertig.
Überprüfen Sie die Notwendigkeit der „Chemischen Keulen“ im Haushalt. Eine Alternative stellt der „Öko-Putzschrank“ dar. Dazu gehören z.B. ein Saugstampfer für den verstopften Abfluss,
Schmierseife oder abbaubare Allzweckreiniger für Küche, Bad und WC. Bei hartnäckigen Verschmutzungen helfen Scheuersand und Scheuermilch, bei Kalkablagerungen Essig und Zitronensäure. Auskünfte
über umweltfreundliche Reinigungsmittel erteilt Ihre Verbraucherberatungsstelle.
10. Niemand wäscht seine Wäsche in Unschuld!
Eine einfache ökologische Bewertung von Waschmitteln gibt es nicht. Das eine belastet die Umwelt mehr, das andere weniger. Beim Waschen können Enthärter, Bleichmittel, Tenside und viele andere
Inhaltsstoffe ins Wasser gelangen. In den Kläranlagen können diese Schadstoffe häufig nur mit hohem technischen und finanziellen Aufwand herausgeholt werden.
Waschen Sie am besten mit Fein-, Kompakt- und Komponenten-Waschmittel. Dosieren Sie sparsam nach dem Härtebereich Ihres Trinkwassers. Ihr Wasserversorgungsunternehmen gibt Ihnen gerne Auskunft
über den Härtebereich.