Boden (5) - Auf Safari in der Unterwelt

Daß im Boden Regenwürmer und Maulwürfe leben, weiß jeder. Aber tatsächlich wimmelt es dort von Lebensformen. Ein Wissenschaftler könnte sein ganzes Leben forschen und würde doch immer noch Neues entdecken. Zu allem Überfluss haben sich im Laufe der Zeitalter in jedem der verschiedenen Böden und Standorte unterschiedliche Artengemeinschaften entwickelt. So können sie optimal dafür sorgen, dass aus totem organischem Material und dem anstehenden Gestein Nährstoffe für das Wachstum der Pflanzen gewonnen und im Kreislauf gehalten werden. 

Als vor fast 100 Jahren Naturforscher zum ersten Mal die Kleintierwelt im Boden anschauten, kamen sie aus dem Staunen nicht mehr heraus. Dabei kann man mit dem bloßen Auge nur die größeren „Krümelmonster“ erkennen. Mit dem Mikroskop sieht man noch viel mehr! In jedem Löffel humushaltiger Erde leben so viele Mikroorganismen wie derzeit Menschen auf der Erde.

Kenner können die Qualität des Bodenlebens schon mit der Nase beurteilen, denn die Organismen scheiden bei der Arbeit chemische Stoffe aus, die wir wahrnehmen können. Deshalb riecht ein saurer Boden unter einem Fichtenforst anders als ein Laubwald, denn an der Zersetzung der Streu sind unterschiedliche Organismen beteiligt.