Gartenboden (Hortisol) - Der Boden des Jahres 2017

Untersuchung und Vortrag am 24. März 2018

Der Gartenboden aus Sicht eines Geologen

„Wer eine gute Kompostwirtschaft in seinem Garten betreibt, kann auf mineralische Dünger verzichten,“ sagte Dr. Milbert vom Geologischen Landesamt am Samstag (24.3.) beim Kleingartenverein Heiderbaum in Attendorn. Der NABU Olpe hatte eingeladen, um auf den Gartenboden als Boden des Jahres 2017 aufmerksam zu machen. Durch die jährlichen Kompostgaben entsteht über Jahrzehnte oder Jahrhunderte dunkles, stark belebtes Erdreich, das obendrein Wasser und Nährstoffe wie ein Schwamm speichert und pflanzenverfügbar hält. In einem aufgegrabenen Bodenprofil konnte Dr. Milbert unter anderem zeigen, wie tief die Arbeit der Regenwürmer im Lehm fruchtet, denn die Wurzeln nutzen ihre Gänge, um Wasser und Nährstoffe in der Tiefe zu erreichen. Leider, so Dr. Milbert, drohen alte, tiefgründige Gartenböden aus Dörfern und Städten zu verschwinden, da sie überbaut werden. Damit werden die Zeugnisse einer alten Kulturtechnik ausgelöscht, die im Humus auch historische Fragmente konserviert. „Geologen können in den alten Gartenböden rund um Klöster, Städte und Hofstellen lesen wie in einem Buch. Die letzten Reste der alten Gärten sollten unter strengen Schutz gestellt werden“, so Dr. Milbert. Alle Zuhörer waren sich einig: Das war ein spannender Vortrag mit vielen neuen Informationen rund um die Schutzwürdigkeit der dünnen Haut der Erde. Und den Gartenfreunden vom Heiderbaum konnte Dr. Milbert beste Voraussetzung für eine fruchtbare Gartenarbeit bescheinigen.

Quelle: Geologischer Dienst NRW
Quelle: Geologischer Dienst NRW
Westfalenpost 03.03.18
Westfalenpost 03.03.18
Sauerlandkurier 07.03.18
Sauerlandkurier 07.03.18

Der Gartenboden (Hortisol) war der "Boden des Jahres 2017".

 

Der NABU Kreisverband Olpe hat Herrn Dr. G. Milbert vom Geologischen Dienst NRW eingeladen, diesen besonderen Bodentyp vorzustellen. Er gehört zu den vom Menschen stark beeinflussten Böden. Je älter, je länger bewirtschaftet, desto fruchtbarer ist er. Viele Gartenböden sind  durch Siedlungswachstum bedroht, das Bewusstsein für diese wichtigen Zeugnisse unsrer Kulturgeschichte fehlt.
In Attendorn waren Hortisole in der Vergangenheit weit verbreitet.


Herr Dr. Milbert wird in Attendorn am Samstag, 24. März um 14.00 Uhr in der Kleingartenanlage Heiderbaum an der Zeppelinstraße zunächst eine theoretische Einführung zum Boden des Jahres 2017 geben. Im Anschluss geht es in Freie.