Aktion "Schwalbenfreundliches Haus"
NABU gibt Tipps, wie Schwalben geholfen werden kann
Aktion "Schwalbenfreundliches Haus"
Jahrhundertelang waren Schwalben in jedem Dorf, auf jedem Bauernhof und in jeder Stadt zu Hause. In diesen Tagen kehren die Vögel aus dem Winterquartier auch in unseren Kreis zurück. Während sich Rauchschwalben auf Balken und Mauervorsprüngen in warmen Ställen einnisten, bauen Mehlschwalben ihr kunstvolles Nest meist außen, an rauen Hauswänden, hoch unterm Dachvorsprung. „Schwalben ernähren sich vor allem von Fliegen, Mücken und Schnaken. So vertilgt eine Familie während der Jungenaufzucht zahllose Insekten”, erklärt Franz-Josef Göddecke vom NABU Kreis Olpe. Kein Wunder, dass die fleißigen Untermieterinnen von jeher als Glücksbringer betrachtet wurden.
Doch die Intensivierung der Landwirtschaft, verstärkte Hygieneanforderungen sowie die starke Versiegelung der Landschaft machen den Vögeln zu schaffen. Der Rauchschwalbe, die ihr Nest im Innern von Gebäuden baut, fehlt es zunehmend an offenen Ställen, Schuppen, Toreinfahrten und Hausfluren. An modernen, glatten Häuserfassaden kann die Mehlschwalbe ihr Nest nicht anheften. Lehm, das Baumaterial für die Nester, wird knapp, denn auf asphaltierten und betonierten Wegen, Plätzen und Höfen gibt es keine schlammigen Pfützen mehr. Göddecke bittet deshalb die Bevölkerung darum, Rücksicht auf am Haus brütende Vögel zu nehmen. „Gegen Vogelkot kann man ein Brettchen unterhalb des Nestes anbringen“, rät der NABU, „dann bleibt die Hausfassade sauber.“ Mit Umbau- und Renovierungsarbeiten, die Nester gefährden, müsse man warten, bis die Nester verlassen seien. Zudem müsse Rücksprache mit der Unteren Naturschutzbehörde gehalten werden. „Die Rechte der gefiederten Untermieterinnen sind in §44 des Bundesnaturschutzgesetzes klar geregelt. Danach dürfen Vogelnester nicht beschädigt oder zerstört werden, wenn sie einer besonders geschützten Art angehören. Dazu gehören unsere Schwalben“, erläutert der Experte.
Wer Schwalben weiter unterstützen will, der kann ihnen eine feuchte Lehmpfütze schaffen. Auch im Handel erhältliche Nisthilfen werden gerne angenommen.
Der NABU Olpe nimmt in 2016 gerne noch Bewerbungen für die Aktion „Schwalbenfreundliches Haus“ entgegen.